Krypto Betrug & Wallet-Beweise – Anwalt erklärt Opfern, wie Bitcoin- und SEPA-Spuren wirken
Verfasst von
Max Hortmann
29 Oct 2025
•
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Krypto Betrug & Wallet-Beweise – Anwalt erklärt Opfern, wie Bitcoin- und SEPA-Spuren wirken
Krypto Betrug Beweise – Anwalt zeigt Opfern, wie Bitcoin-, Ethereum- und SEPA-Transaktionen dokumentiert werden und wie sie juristisch verwertet werden können.
Einleitung: Wenn Blockchain-Daten zur Beweisquelle werden
Krypto Betrug unterscheidet sich von klassischen Betrugsformen vor allem durch die forensische Spurenlage. Jede Transaktion hinterlässt auf der Blockchain eine unveränderbare Datenspur – öffentlich einsehbar, aber ohne eindeutigen Personenbezug. Für Opfer bedeutet das: Die Spur ist vorhanden, doch sie muss richtig gesichert und rechtlich verwertet werden.
Ein spezialisierter Anwalt für Krypto Betrug kombiniert technische Blockchain-Analyse mit jurischer Beweisführung. Nur wer Transaktionsdaten, Wallet-Logs und Zahlungsnachweise systematisch dokumentiert, kann Ansprüche gegen Exchanges, Banken oder Täter tatsächlich durchsetzen.
Technische Grundlage: Wie Wallets Beweise speichern
Wallets speichern Transaktionshistorien, Zeitstempel, Adressen und Prüfsummen (Tx-Hashes). Diese Daten sind öffentlich, aber nur verständlich, wenn sie technisch und rechtlich zusammengeführt werden. Anwälte verwenden bei der Beweissicherung insbesondere:
Transaktions-Hashes (TxID): eindeutige Identifikatoren für Bitcoin- oder Ethereum-Transfers.
Blocknummern: ermöglichen die zeitliche Einordnung einer Zahlung.
Wallet-Adressen: zeigen Sender- und Empfängerbeziehungen.
Explorer-Links: dienen als Quellnachweis bei Beweisführung.
Alle Angaben müssen unverändert dokumentiert werden. Screenshots oder PDF-Exporte dienen als „Sicherungsschnappschuss“ eines bestimmten Blockchain-Zeitpunkts.
On-/Off-Ramp-Beweise: Verbindung zwischen Blockchain und Bank
Jeder Krypto Betrug führt irgendwann in den klassischen Finanzverkehr. Die sogenannten „On- und Off-Ramps“ (Zahlungseingänge in Fiat-Währung oder Auszahlungen auf Bankkonten) sind juristisch entscheidend: Sie verbinden die digitale Spur mit realen Zahlungsempfängern.
Exchange-Logs: Einzahlungs- und Auszahlungsprotokolle, Wallet-Adressen, interne IDs.
Ein Anwalt kann diese Daten bündeln und über Art. 15 DSGVO oder § 810 BGB auch von Plattformen und Zahlungsdienstleistern anfordern.
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Juristische Bewertung: Wann Wallet-Beweise vor Gericht Bestand haben
Blockchain-Transaktionen sind nach ständiger Rechtsprechung digitale Beweisurkunden. Damit sie verwertet werden können, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
Nachvollziehbarkeit: Jede Tx-ID muss eindeutig einer Wallet-Adresse zugeordnet werden können.
Integrität: Screenshots und PDF-Dokumente müssen manipulationssicher gespeichert werden.
Plausibilität: Zeitlicher Ablauf und Betrugshandlungen müssen in Einklang stehen.
Die Beweiskraft wird erhöht, wenn Anwälte Blockchain-Gutachten oder forensische Hash-Prüfberichte vorlegen. Diese Berichte zeigen objektiv, wann und wohin Bitcoin oder Ethereum verschoben wurden – unabhängig von der Täuschungshandlung.
Datenschutz und DSGVO-Auskunft
Exchanges, Zahlungsdienstleister und Plattformen verarbeiten personenbezogene Daten der Nutzer. Nach Art. 15 DSGVO haben Opfer Anspruch auf Auskunft über:
Kontaktdaten von Einzahlungs- und Auszahlungsempfängern,
genutzte Wallet-Adressen,
Kommunikationsverläufe,
Compliance- und AML-Dokumentationen.
Diese Auskünfte sind für die Rekonstruktion der Geldflüsse oft entscheidend. Verweigert eine Exchange die Herausgabe, kann der Anwalt sie mit Verweis auf Art. 3 Abs. 2 DSGVO (europäischer Marktbezug) zur Kooperation verpflichten.
Beweissicherungspflichten der Opfer
Opfer müssen ihre eigene Beweisführung aktiv sichern. Dazu gehören:
Screenshots sämtlicher Wallet-Transaktionen (mit Datum und Uhrzeit).
Export der Exchange-Transaktionshistorie (CSV oder PDF).
Kontoauszüge mit Zahlungsreferenzen der zugehörigen SEPA-Transfers.
Kommunikation mit der Plattform oder dem vermeintlichen Support.
Diese Unterlagen bilden das Fundament für Strafanzeigen, Freeze-Anträge und spätere Klagen auf Schadensersatz.
Zivilrechtliche Relevanz: Wallet-Beweise in Schadensersatzklagen
Bei Klagen gegen Banken, Exchanges oder Zahlungsdienstleister dienen Wallet-Beweise als Nachweis des Schadenseintritts. Sie belegen:
den Zeitpunkt des Vermögensabflusses,
den Zahlungsweg,
die Täuschungshandlung.
Damit erfüllen sie die Beweislastanforderung des § 286 ZPO. Exchanges, die verdächtige Wallets trotz Warnsignalen aktiv halten, können über Art. 82 DSGVO oder § 823 Abs. 2 BGB haftbar gemacht werden.
Eine erfolgreiche Beweisstrategie entsteht durch Zusammenarbeit. Anwälte koordinieren Blockchain-Analysten, die technische Graphen liefern, und Ermittlungsbehörden, die über die FIU oder Europol den Informationsaustausch veranlassen. Das Ergebnis sind gerichtsverwertbare Berichte, die Wallet-Verbindungen, Hash-Verläufe und Mixer-Flüsse dokumentieren.
So lassen sich selbst internationale Täterstrukturen rekonstruieren.
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Fazit: Wer Wallet-Daten richtig nutzt, hat die besseren Karten
Wallets sind keine Blackbox – sie sind Beweismittel. Richtig gesichert, können Blockchain-Daten und SEPA-Belege Täter, Plattformen und Banken gleichermaßen belasten. Ein Anwalt für Krypto Betrug sorgt dafür, dass diese technischen Beweise rechtssicher erhoben, dokumentiert und verwertet werden.
Je früher Opfer handeln, desto größer sind die Chancen, Transaktionswege zu blockieren und Schadensersatz durchzusetzen.
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Anwaltlicher Überblick zu Krypto-Betrug: Ihre Rechte als Opfer
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