
Fehlerhafte Kapitalertragssteuer Trade Republic kann zu überhöhten Steuerabzügen führen. Anleger haben die Möglichkeit, diesen Fehler durch rechtliche Schritte zu korrigieren. Dazu gehört die Überprüfung der Steuerabzüge; darüber hinaus das Einreichen einer Korrektur in der Steuererklärung sowie die Anforderung einer Verlustbescheinigung. Sollte der Fehler nicht anerkannt werden, können rechtliche Schritte sowie eine Klage auf Rückzahlung der zu viel gezahlten Steuern eingeleitet werden. Zudem könnte eine Musterklage in Fällen mit vielen betroffenen Anlegern ebenfalls eine Option sein.
Das Problem – Fehlerhafte Steuerberechnung bei Trade Republic
Die Kapitalertragssteuer ist eine Steuer auf Einkünfte aus Kapitalvermögen wie Zinsen, Dividenden und Gewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren. Trade Republic, als Online-Broker, ist gesetzlich verpflichtet, die Kapitalertragssteuer korrekt zu berechnen und diese ordnungsgemäß an das Finanzamt abzuführen. Doch immer wieder berichten Anleger, dass fehlerhafte Berechnungen seitens Trade Republic vorliegen. Dies führt dazu, dass in vielen Fällen zu viel Kapitalertragssteuer abgeführt wurde.
Ein häufiges Problem tritt auf, wenn Verluste aus Aktienverkäufen nicht richtig berücksichtigt werden. Wenn ein Anleger Verluste aus Kapitalanlagen erzielt, können diese mit zukünftigen Gewinnen verrechnet werden, wodurch sich die Steuerlast reduziert. Trade Republic hat jedoch in manchen Fällen diese Verluste nicht korrekt berücksichtigt, was dazu führt, dass fälschlicherweise Kapitalertragssteuer auf Gewinne abgeführt wird, obwohl Verluste vorlagen.
Ein Beispiel aus der Praxis:
Angenommen, ein Anleger hat im Jahr 2024 Aktien verkauft und dabei einen Verlust von 4.056,26 € realisiert. In der Steuerbescheinigung von Trade Republic wird jedoch ein Gewinn fälschlicherweise ausgewiesen und daraufhin wird Kapitalertragssteuer in Höhe von 1.432,50 € sowie der Solidaritätszuschlag abgeführt. Tatsächlich jedoch liegt ein Verlust vor, der steuerlich verrechnet werden müsste. Der Anleger hat in diesem Fall zu viel Steuer gezahlt, die jetzt zurückgefordert werden muss.
Warum es wichtig ist, Fehler in der Kapitalertragssteuer schnell zu korrigieren
Steuerrechtliche Konsequenzen eines fehlerhaften Steuerabzugs
Fehler bei der Berechnung der Kapitalertragssteuer können schwerwiegende steuerrechtliche Konsequenzen haben. Zu viel gezahlte Steuer führt nicht nur zu finanziellen Verlusten, sondern kann auch Auswirkungen auf zukünftige Steuererklärungen haben. Wenn Steuerfehler nicht korrigiert werden, kann dies langfristig zu unangemessenen Steuerverpflichtungen führen, die vermieden werden können.
Die Korrektur von Fehlern in der Steuerberechnung sollte schnell erfolgen, da Finanzämter oft Fristen für die Korrektur von Steuerbescheiden setzen. Wird der Fehler nicht rechtzeitig korrigiert, kann dies zu Strafzinsen oder sogar zu rechtlichen Konsequenzen führen, falls die zu viel gezahlte Steuer nicht zurückgefordert wird.
Was du tun kannst, wenn du zu viel Kapitalertragssteuer gezahlt hast
Korrektur durch die Steuererklärung – der erste Schritt zur Rückforderung
Der erste Schritt, um zu viel gezahlte Kapitalertragssteuer zurückzufordern, ist die steuerliche Korrektur durch die Steuererklärung. Die Anlage KAP in der Steuererklärung ist der passende Ort, um korrekte Zahlen zu hinterlegen, wenn Trade Republic falsche Angaben gemacht hat.
So gehst du vor:
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Kapitalerträge korrekt angeben: Trage die Kapitalerträge ein, die Trade Republic dem Finanzamt gemeldet hat – auch wenn diese fehlerhaft sind. Wähle dabei die richtige Steuererklärungsmethode, um den Fehler zu korrigieren.
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Eigene Berechnung hinzufügen: Berechne die korrekten Gewinne und Verluste und vermerke dies in der Steuererklärung. Falls Verluste entstanden sind, können diese in der Steuererklärung geltend gemacht und mit zukünftigen Gewinnen verrechnet werden.
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Verlustvorträge korrekt eintragen: Wenn Verluste aus Kapitalanlagen nicht berücksichtigt wurden, kannst du diese in der Steuererklärung geltend machen. Die Verlustverrechnung erfolgt gemäß § 43a Abs. 3 EStG und senkt deine Steuerlast.
Die Steuererklärung als Lösung für zu viel gezahlte Steuer
Durch die steuerliche Korrektur in der Steuererklärung kannst du die zu viel gezahlte Steuer zurückfordern, auch wenn Trade Republic die Fehler nicht anerkennt oder den Fehler nicht korrigiert hat. Das Finanzamt wird den Steuerabzug dann prüfen und den Fehler gegebenenfalls berichtigen.
Steuerrechtliche Grundlagen – Was besagen die relevanten Normen?
Verlustverrechnung nach § 43a Abs. 3 EStG
Laut § 43a Abs. 3 EStG sind Depotbanken wie Trade Republic verpflichtet, Kapitalgewinne und Verluste korrekt zu berechnen und mit Gewinnen zu verrechnen. Wird ein Verlust nicht berücksichtigt, führt das zu einer fehlerhaften Steuerberechnung. In solchen Fällen muss der Verlust in der Steuererklärung eingetragen werden, um die Steuerlast korrekt zu berechnen und die zu viel gezahlte Steuer zurückzufordern.
Fehlerhafte Steuerbescheinigungen gemäß § 45a EStG
§ 45a EStG verpflichtet Depotbanken dazu, korrekte Steuerbescheinigungen auszustellen. Wenn Trade Republic eine fehlerhafte Steuerbescheinigung ausstellt, wie es bei zu viel berechneten Gewinnen der Fall ist, muss dieser Fehler berichtet und korrigiert werden. Anleger sollten daher die Steuerbescheinigung prüfen und gegebenenfalls eine Korrektur anfordern.
Steuerrechtliche Korrektur durch Steuererklärung gemäß § 10d EStG
Gemäß § 10d EStG haben Steuerpflichtige das Recht, Fehler in der Kapitalertragssteuer durch die Steuererklärung zu korrigieren. Es ist wichtig, die korrekten Werte in der Steuererklärung anzugeben, um die zu viel gezahlte Steuer zurückzuerhalten und den Fehler zu beheben.
Wie geht es weiter, wenn Trade Republic den Fehler nicht anerkennt?
Schriftliche Aufforderung zur Korrektur
Wenn Trade Republic den Fehler nicht anerkennt oder die Steuerbescheinigung nicht korrekt ausstellt, solltest du eine schriftliche Aufforderung zur Korrektur senden. In diesem Schreiben solltest du auf die fehlerhafte Berechnung der Steuer hinweisen und eine Rückzahlung der zu viel gezahlten Steuer fordern.
Rechtliche Schritte einleiten
Wenn Trade Republic den Fehler weiterhin nicht anerkennt oder die Korrektur verweigert, kannst du rechtliche Schritte einleiten, um die zu viel gezahlte Steuer zurückzufordern. Eine Klage auf Schadenersatz für den finanziellen Nachteilist möglich, wenn Trade Republic seine Pflichten nicht erfüllt.
Musterklage und Sammelklage
Falls viele Anleger von dem gleichen Fehler betroffen sind, kann eine Sammelklage oder ein Musterverfahren nach dem KapMuG sinnvoll sein. Solche Verfahren ermöglichen eine effiziente Bündelung von gleichgelagerten Ansprüchen und eine zügige Rechtsdurchsetzung.
Fazit – Steuerfehler bei Trade Republic sind korrigierbar
Fehlerhafte Kapitalertragssteuer bei Trade Republic stellt ein ernstes Problem für Anleger dar, aber durch steuerliche Korrekturmaßnahmen und rechtliche Schritte können diese Fehler behoben werden. Wenn Trade Republic den Fehler nicht anerkennt, gibt es klare rechtliche Möglichkeiten, um die zu viel gezahlte Steuer zurückzufordern.
Call-to-Action:
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